Lupus-Erythematodes-Selbsthilfegruppe Darmstadt



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Lupus/Sjögren-Schubsymptomatik und Blasenentzündung nach Impfung mit dem SARS-CoV-2-Impfstoff Comirnaty® von BionTech/Pfizer

- Lupus/Soegren flare and cystitis after vaccination with Pfizer/BioNTech COVID-19 vaccine -


Patientin: *1960

Diagnosen:
systemischer Lupus erythematodes
Sjögren-Syndrom

Dauermedikation: Azathioprin, Hydroxychloroquin, Lodotra, Prednisolon


12.4.21 Coronavirus SARS-Cov-2-IgG negativ


Selbst erlebt von Dorothea Maxin.
Erstmals online gestellt am 7.11.21.


Dorothea Maxin

Dorothea Maxin, aufgenommen am 16.11.21 von © Eva Speith http://www.lichtbildatelier.de/


I. Impfung mit Corminaty am 15.4.21

Bis 2.5.21 17 Tage lang seltsame Immunphänomene und Auswirkungen auf den Blutzucker:

16.4.21 Ca. 21.00-23.00 Uhr Schwächeanfall mit Gliederschmerzen, Lupus-Schubgefühl, Auftreten einer Aphte im Mund.
16.4.21 Dabei Frieren, leichte Übelkeit. Nach Nahrungsaufnahme weggegangen.
3., 7., 12. und 17. Tag nach der Impfung jeweils Auftreten einer Aphte im Mund.
4., 5., 7. und 11. Tag nach der Impfung: Verschleimung Lunge mit Räuspern und Abhusten.


II. Impfung mit Corminaty am 27.5.21

Danach Auftreten eines mehrere Monate andauernden Lupusschubs mit schwerer Blasenentzündung. Beides machte insgesamt etwa ein Dreivierteljahr lang eine Erhöhung der täglichen Kortisonmedikation erforderlich:

1. Nacht nach der Impfung: Harnverhalt
Juni/Juli 2021: Lupus-Schubsymptomatik mit multiplen Aphten im Mund, wässerigen Durchfällen, Schmerzen im LWS-Bereich, Gelenkbeschwerden, Haarausfall. Zusätzlich 10 mg Hydrocortison ausschleichend über 2 Wochen. Bis heute weiterhin Auftreten von Aphten bei Kortisonreduktion oder besonderen Belastungen, Häufigkeit langsam abnehmend. ECLAM 3.
Juni/Juli 2021: Wiederholt an einzelnen Tagen verstärkte Symptome der diabetischen Stoffwechsellage wie Schwindel, Frieren, Benommenheit, leichte Übelkeit, bei gleichbleibenden Blutzuckerwerten. Weggehen der Beschwerden jeweils nach Nahrungsaufnahme.
Juli/August 2021: Sjögren-Syndrom-Schubsymptomatik mit verstärkter Augen- und Mundtrockenheit und wiederholten Schwellungsgefühlen am seitlichen Unterkiefer. Keine verstärkte Vaginaltrockenheit.
13.7.-5.9.21 Auftreten einer einzelnen Warze am Fuß: Sehr schmerzhafte Warze, die das Gehen behinderte und mit Verrocutan® behandelt werden musste.
Ab Juli 2021: Nach etwa 3-4 Wochen leichten Beschwerden wie geringem Harnverhalt, ab 24.7.21 rezidivierende schwere Blasenentzündung mit Brennen im Unterleib und im Vaginal- und Enddarmbereich, Blasenschmerzen, Harndrang, z. T. Restharnbildung. Urinkultur: 10 Mio E. coli, Urinstatus- und sediment: Leukozyten, Erythrozyten, Plattenepithelien, Bakterien. Bis Mitte September 2021 wiederholte Einnahme von drei verschiedenen Antibiotika, währendessen oder nach Absetzen immer wieder Rückfälle. Ab 4.8.21 zusätzlich geringe Dosen von 2,5-10 mg Hydrocortison/Tag, ab 21.8.21 Erhöhung der Prednison-Dauertherapie von 9,75 auf 10,75 mg/Tag. Ab 10.10.21 14 Tage lang zusätzlich 2 x 5 mg Hydrocortison, am Ende der 2. Woche erstmals wieder normale Frequenz der Toilettengänge, danach beim Versuch der langsamen Reduktion der Hydrocortisondosis Wiederaufflackern der Beschwerden. Ende Oktober 3 Tage lang Hydrocortisonstöße bis 100 mg/Tag, darunter Verschwinden der Blasenbeschwerden, bei Reduktion Rückfälle. Langsames Ausschleichen des zusätzlichen Hydrocortisons bis 15.11.21. Langsame Reduktion der Prednison-Tagesdosis. Aufflammen der Blasenbeschwerden nach Reduktion von Azathioprin. Nach Absetzen Quensyl® ab 3.1.22 deutliches Aufflammen der Blasenbeschwerden für ca. 2 Wochen. Im Feb. 2022 im Harnsediment nur noch ein Plus bei Rundepithelien. Am 8.4.22 wieder die Prednisondosis von 9,75 mg von vor der 2. Biontech-Impfung erreicht. D. h., ein Dreivierteljahr Kortisonerhöhung wegen des Impfschubs. Mitte Mai 2022 bei Reduktion auf 9,5 mg Prednison Tagesdosis Wiederaufflammen der Blasenbeschwerden und des Harnbefunds, Besserung bei Stehenlassen der Kortisondosis bei 9,5 mg. Weiterhin bis heute gelegentlich rezidivierend im Harnsediment gering Leukozyten, Erythrozyten, Plattenepithelien und Bakterien nachweisbar, verbunden mit vorübergehenden Beschwerden wie leichtem Harndrang und Brennen. Nach Aussage des Urologen "keine normale Blasenentzündung", da bei Harnwegsinfekten kein Brennen außerhalb der Harnblase aufträte.
August 2021: Im Verlauf des gesamten Monats an einzelnen Tagen Herzschmerzen.


Erläuterung:

Anteile der Symptomatik nach den Impfungen mit dem COVID-19-mRNA-Impfstoff Comirnaty® von BionTech/Pfizer, die sich womöglich beziehen auf...:

Lupus-Schubsymptome:

Vor den COVID-mRNA-Impfungen sind bei der Patientin noch niemals multiple Aphten im Mund aufgetreten, sondern nur sehr selten einzelne Aphten, evtl. alle zehn Jahre einmal eine.
Heftige Durchfälle sind bisher als Zeichen einer erhöhten Krankheitsaktivität einmal vor 37 Jahren beim Ausbruch der Lupus-/Sjögren-Erkrankung und einmal vor etwa 25 Jahren aufgetreten.
Schmerzen im LWS-Bereich waren vor 20-25 Jahren letztmals aufgetreten. Gelenkbeschwerden und Haarausfall sind in Phasen erhöhter Krankheitsaktivität bekannt.

Glukosestoffwechsel:

Verstärkte Symptome einer diabetischen Stoffwechsellage bei gleichbleibenden Blutzuckerwerten sind noch niemals vorher in dieser Art aufgetreten. Die diabetische Stoffwechsellage ist als Nebenwirkung der Behandlung eines Lupuschubs mit intensivierter Kortisontherapie im Jahr 2019 entstanden.

Lungen- und Bronchialsystem:

Derartige, an einzelnen Tagen auftretende Bronchialbeschwerden sind bisher niemals vorher aufgetreten.

Sjögren-Syndrom-Schubsymptome:

Vor den COVID-mRNA-Impfungen sind Trockenheitsbeschwerden, sowohl Augen- und Mundtrockenheit, immer wieder einmal phasenweise aufgetreten. Schwellungsgefühle am seitlichen Unterkiefer - die möglicherweise mit geschwollenen Speicheldrüsen zusammenhängen könnten -, waren bisher sehr selten.

Hautprobleme:

Behandlungsbedürftige Warzen waren vor 25-30 Jahren einmal aufgetreten. Sie verschwanden nach Diagnosestellung der Kollagenose und Beginn der Lupus-/Sjögren-Therapie 1995. Ansonsten waren bisher keine behandlungsbedürftigen Warzen bekannt.

Harntrakt:

Bisher einziger behandlungsbedürftiger Harnwegsinfekt vor 37 Jahren beim Ausbruch der Lupus-/Sjögren-Erkrankung. Derartige Blasenbeschwerden mit Brennen in der Blase und außerhalb der Blase im Vaginal- und Enddarmbereich waren vorher nicht bekannt.

Herzbeschwerden:

Herzschmerzen in dieser Form und Lokalisation waren vorher nicht bekannt.


Anmerkungen:

Daneben traten nach beiden Impfungen etwa eine Woche lang Schmerzen und Schwellung an der Einstichstelle auf, die als normale Impfnebenwirkungen gewertet wurden. Bisher wurden in 61 Lebensjahren herkömmliche Impfungen mit Totimpfstoffen wie Tetanus, Diphtherie, Grippeimpfungen und Pneumokokkenimpfungen anstandslos vertragen. Die einzige Ausnahme war die Schweinegrippeimpfung, die mit einer kurzen (etwa 5 Tage andauernden) Aktivierung von Sjögren-Symptomatiken einherging.

Woran liegt die Schubinduktion bei Lupus durch COVID-Impfungen?

Möglicher pathogenetischer Mechanismus: Die Assoziation von COVID mit Autoimmunität. Sowohl die COVID-Infektion als auch die Impfungen gegen COVID können womöglich eine Vielzahl von Autoimmunphänomenen auslösen. Die Autoimmunität scheint mit dem Spike-Protein verknüpft zu sein. Vgl. hierzu diesen interessanten Artikel im Ärzteblatt:

Autoimmunphänomene: Was uns SLE über COVID-19 verrät https://www.aerzteblatt.de
Autoimmunität kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, indem das Immunsystem überstimuliert wird. Es ist lange bekannt, dass Viren ein wesentlicher Bestandteil derjenigen Umweltfaktoren sind, die zur Produktion von Autoimmunantikörpern sowie zu Autoimmunerkrankungen beitragen können. Das Epstein-Barr-Virus (EBV), das Cytomegalievirus (CMV) und das humane Immundefizienzvirus (HIV) sind alles Viren, für die die Fähigkeit der Induktion einer Autoantiköperbildung und Autoimmunität hinlänglich nachgewiesen wurde.
Dies ist jetzt in ähnlicher Weise zur Induktion von Autoantikörpern und Autoimmunerkrankungen bei an COVID-19 Erkrankten in zahlreichen Publikationen beschrieben worden.
Zum anderen lässt sich bei COVID-19 auch eine B-Zell-Aktivierung beobachten, die derjenigen bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) stark ähnelt. Das Ausmaß dieser Aktivierung korreliert dabei mit der Schwere der Erkrankung, was nahelegt, dass es die Immunreaktion ist und nicht die Virusinfektion als solche, die COVID-19 ausmacht.
Ob im Übrigen die Ähnlichkeit der Autoimmunreaktionen nach Infektion mit dem Coronavirus und nach Impfung gegen das Virus auf einen möglichen gemeinsamen Pathomechanismus hindeutet oder zufällig ist, kann derzeit nicht abschließend beantwortet werden. Wahrscheinlich ist aber, dass das Spike-Protein von SARS-CoV-2, auf dem auch die Impfstoffe basieren, aufgrund von molekularer Mimikry vergleichbar zu den Mechanismen bei Vorliegen einer Infektion mit SARS-CoV-2 "Verwechslungen" im Immunsystem begünstigt.
Kommentar: Die bisherigen Forschungserkenntnisse über die Assoziation von Anti-COVID-Impfungen und Autoimmunität haben meine persönliche Selbsteinschätzung und mein Vorgehen im Umgang mit dem Lupusschub nach den beiden Biontech-Impfungen in 2021 zu 100 Prozent bestätigt. Insofern hat man quasi durch die "Wissenschaft" im Rahmen der COVID-Pandemie eine Rückmeldung bekommen, dass man als Patientin, die das alles live erlebt hat, im Umgang mit seiner Krankheit richtig liegt. Anzumerken ist, dass ich als Lupuspatientin die Bewältigung von neuen, komplexen Beschwerden jahrzehntelang gewohnt bin und von den Hausärzten im MVZ und dem Urologieprofessor im Rahmen des Impfschubs ein ausschließlich wissenschaftlich-rationales Vorgehen mit einer offenen Suchhaltung ohne jegliches Anzweifeln oder Bagatellisieren von Beschwerden erlebt habe.
Dorothea Maxin

Inwieweit außerdem bei den mRNA-Impfstoffen die Induktion der Immunantwort über Typ-I-Interferon eine Rolle spielt, wird sich noch herausstellen. Die Vermittlung von Entzündung über Typ-I-Interferon ist bei systemischem Lupus erythematodes ein seit langem bekannter Krankheitsmechanismus.


Welche Erfahrungswerte und Studienergebnisse gibt es zu Autoimmunphänomenen nach COVID-Impfungen?

Als Ansprechperson der Darmstädter Lupus-Selbsthilfegruppe sind mir inzwischen mehrere Fallbeispiele von Lupusschüben nach COVID-mRNA-Impfungen bekannt, sowie zwei Fälle von neu aufgetretenem Lupusverdacht und ein Fall von neu aufgetretenem Verdacht einer unspezifischen Kollagenose.

Auch über die Auslösung von Sjögren-Symptomatiken nach Impfungen mit den COVID-mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna gibt es inzwischen mehrere Fallberichte.

Erste Studien zeigen nach Erstimpfung gegen COVID-19 mit mRNA- und Vektorimpfstoffen bei Rheumapatienten ein Risiko eines Krankheitsschubs von etwa 5-15%. Abzuwarten bleibt, inwieweit das Risiko für Krankheitsschübe bei Autoimmunpatienten nach Mehrfachimpfungen gegen COVID mit den neuartigen COVID-Impfstoffen weiter ansteigt.

Dr. Rebecca Hasseli: COVID-19 und rheumatische Erkrankungen - bisherige Erkenntnisse der Pandemie. Deutsche Medizinische Wochenschrift (DMW) 23/2021, S. 1564-67
"Abstract: Alle in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffe gegen COVID-19 weisen bisher ein sehr gutes Sicherheitsprofil sowie kein relevant erhöhtes Risiko für Krankheitsschübe auf.
Bis zum 11. September 2021 nahmen 1842 Personen an dem Impfregister teil, 80 % waren weiblich und das Alter lag im Median bei 54 Jahren (18-104 Jahre). Mehrheitlich gaben die Personen an, an einer rheumatoiden Arthritis (RA, 50 %) zu leiden, gefolgt von Psoriasisarthritis (16 %), axialer Spondyloarthritis (11 %), systemischem Lupus erythematodes (SLE, 9 %) oder Sjögren-Syndrom (6 %). Eine Zunahme der Krankheitsaktivität wurde bei 15 % der Personen berichtet, (...). Erfreulicherweise wurden lediglich 3 Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Erstimpfungen erfasst:
Ponsinfarkt bei einem RA-Patienten ohne Immunmodulation,
Thrombose bei einem RA-Patienten unter Therapie mit Sulfasalazin
Thrombose bei einem Patienten mit SLE ohne Immunmodulation.
Nichtsdestotrotz werden in Fachkreisen Einzelfälle von schweren Reaktivierungen von Entzündlich-rheumatischen Erkrankungen oder Erstmanifestationen von Entzündlich-rheumatischen Erkrankungen diskutiert."
https://www.thieme-connect.com
Übersicht: https://dgrh.de/
Kommentar: Es wurden die Meldungen an das COVID-19-Register der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie analysiert. Die Studie ist nicht repräsentativ. Entgegen der Angabe im abstract, dass alle in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffe gegen COVID-19 ein sehr gutes Sicherheitsprofil sowie kein relevant erhöhtes Risiko für Krankheitsschübe aufweisen, wird im Text des Artikels angegeben, dass eine Zunahme der Krankheitsaktivität nach COVID-19-Impfung bei 15% der Rheumapatienten berichtet wurde. Somit stellt eine Verstärkung der Krankheitsaktivität oder ein Krankheitsschub bei Rheumapatienten eine sehr häufige Nebenwirkung nach COVID-19-Impfungen dar (> 10% = sehr häufig). Nicht angegeben wurde, wie hoch das Risiko der Krankheitsaktivierung nach Impfung mit welchem COVID-19-Impfstoff war. Die Impfreaktionen sollten in Abhängigkeit der verwendeten Impfstoffe dargestellt werden.

Studie: COVID-19-Impfstoffe auch für Menschen mit Rheuma verträglich und wirksam
Kommentar: Untersucht wurden über 5.000 Rheumapatienten, die von Februar bis Juli 2021 mit COVID-mRNA- und Vektorimpfstoffen das erste Mal gegen COVID-19 geimpft wurden. Bei 4,4 Prozent der Patienten trat nach der Erstimpfung ein Schub der Rheumaerkrankung auf, der in 0,6 Prozent der Fälle schwerwiegend war. Derartige Impffolgen sind bei Rheumapatienten nach Impfungen mit herkömmlichen Impfstoffen bisher nicht bekannt. Abzuwarten bleibt, inwieweit das Risiko für Krankheitsschübe bei Autoimmunpatienten nach Mehrfachimpfungen gegen COVID mit den neuartigen COVID-Impfstoffen weiter ansteigt. https://idw-online.de

Im Bekanntenkreis verstarb eine Rheuma-Betroffene unter Rituximab-Therapie nach der COVID-Impfung an einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie.

Autoimmunerkrankung: Wenn nichts mehr geht https://www.fnp.de
Im September 2021 begann die 18-Jährige die Ausbildung zur Konditorin, ihr Traumjob, als sie nach der zweiten Corona-Impfung erkrankte. Kopf- und Gelenkschmerzen, geschwollene Finger, schwere Beine, Juline fühlte sich total erschöpft. Irgendwann tat ihr der Kiefer so weh, dass sie kaum sprechen konnte. Als sie einen Arzttermin haben wollte, wurde ihr am Telefon ein Schmerzmittel empfohlen. Durch glücklichen Zufall erfuhr Juline von Dr. Karin Krause in Gambach. Die Ärztin nahm ihre Beschwerden ernst und veranlasste Blutuntersuchungen. Das Ergebnis war ein Schock für die junge Frau: Systemischer Lupus Erythematodes (SLE), eine Autoimmunerkrankung, die Gelenke und innere Organe betreffen und Ausschlag im Gesicht hervorruft.
Kommentar: Die Geschichte von Juline ist leider kein Einzelfall. Bei der Lupus-Hotline habe ich von Sommer 2021 bis ins Jahr 2022 leider etliche Fälle von Lupus-Neuerkrankungen nach COVID-Impfungen erlebt. Aus der Literatur ist inzwischen bekannt, dass auch andere Autoimmunerkrankungen nach COVID-Impfungen neu ausbrechen können. Gut beschrieben ist außerdem das vermehrte Auftreten von Schüben von Autoimmunerkrankungen, auch dem Lupus, nach COVID-Impfungen. Leider hat dies immer noch keinen Eingang in die Beipackzettel der COVID-Impfstoffe gefunden.
Dorothea Maxin

COVID-Impfstoff: Experten berichten über seltene Autoimmun-Nebenwirkung
Vor einem Monat erhielt sie einen BNT162b2 mRNA-Impfstoff von Pfizer/BioNTech. (...) Antinukleäre Antikörper und Antikörper gegen glatte Muskulatur waren positiv und Immunglobulin G war deutlich erhöht. Die Leberbiopsie ergab histopathologische Befunde, die auf eine Autoimmunhepatitis (AIH) hindeuteten. https://www.gentside.de

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) berichtet von gehäuften Rezidiven bei aplastischer Anämie (AA), einer hämatologischen Autoimmunerkrankung, nach COVID-mRNA-Impfungen https://www.dgho.de.

mRNA-Impfungen gegen COVID scheinen sich auch auf den Zuckerstoffwechsel auszuwirken. Es sind Beispiele von Typ-I-Diabetikern bekannt, die nach der mRNA-Impfung signifikant weniger, andere signifikant mehr Insulin benötigten.

Es ist ein Fall von Psoriasis bekannt, bei der nach den COVID-mRNA-Impfungen ein Schub eintrat. Außerdem ein Fall von Neuauftreten einer Schuppenflechte nach Impfung mit dem COVID-Impfstoff von Biontech. Hier eine sehr gute Zusammenfassung der Auswirkungen von COVID und COVID-Impfungen auf Psoriasis:
Was macht das Coronavirus mit der Psoriasis? https://www.psoriasis-netz.de (Stand 3/23)

Aus dem Bekanntenkreis sind inzwischen drei Fälle von multipler Sklerose (MS) bekannt, bei denen nach COVID-mRNA-Impfungen eine Verschlechterung des Krankheitsbilds stattfand (ein Fall) bzw. eine möglicherweise vorher latent vorhandenen MS neu ausbrach (zwei Fälle).

Im Bekanntenkreis ist ein Fall einer Betroffenen aufgetreten, die nach der COVID-mRNA-Impfung eine Nacht lang eine Halbseitenlähmung entwickelte, und ein Fall einer Betroffenen, die danach auf Dauer eine Querschnittslähmung bekam (beides möglw. im Sinne eines Guillain-Barré-Syndroms).

Eine Bekannte bekam nach der Impfung mit dem COVID-Impfstoff von AstraZeneca Symptome entsprechend einer Sinusvenenthrombose, die ohne Therapie nach einiger Zeit wieder verschwanden. Auch die Thromboseneigung nach COVID-Impfungen wird als Autoimmunphänomen gedeutet.

Ein Dialyse-Patient verstarb am Tag der Anti-COVID-Impfung.

Im Bekanntenkreis verstarb ein Mann mittleren Alters am Tag nach der COVID-mRNA-Impfung mit Symptomen, die an einen Zytokinsturm denken lassen (Brennen im ganzen Körper, Todesgefühl).


Und die Blasenentzündung...?

Blasenentzündungen scheinen nach COVID-mRNA-Impfungen gelegentlich vorzukommen, wenn man nach den Fallberichten im Internet geht, z. B. hier https://www.rund-ums-baby.de. Die Patienten sind häufig vorher völlig gesunde Menschen, junge und ältere, Männer und Frauen, die zum Teil auch vorher schon einmal eine Blasenentzündung hatten, oft jedoch auch nicht. Die Häufigkeit von Blasenentzündungen bei den Vorerkrankungen entspricht womöglich dem allgemeinen Auftreten in der Bevölkerung. Ein gehäuftes Auftreten irgendwelcher anderer Vorerkrankungen kann nicht beobachtet werden. Rheumatologen berichten nicht, dass bei ihren Patienten nach COVID-Impfungen gehäuft Blasenentzündungen auftreten. Im Bekanntenkreis erlitt ein 79-jähriger Mann, der noch nie im Leben vorher eine Blasenentzündung hatte, etwa vier Wochen nach der zweiten Biontech-Impfung einen schweren Harnwegsinfekt mit Brennen im Urogenitalbereich, der erst nach mehreren Wochen und der Einnahme von drei verschiedenen Antibiotika wegging. Eine weitere Bekannte mittleren Alters bekam nach den COVID-mRNA-Impfungen Blasenprobleme. Womöglich findet man im Internet so viele Berichte über Blasenentzündungen nach COVID-mRNA-Impfungen, weil die "Stichprobe" sehr groß ist, d. h. sehr viele COVID-Impfungen verabreicht wurden. Gab die Suchmaschine Google im Herbst 2021 als Suchwörter "Blasenentzündung nach Biontech" und "Blasenentzündung durch Biontech" an, wurden am 18.2.22 folgende Suchwörter vorgegeben:

blasenentzündung nach corona,
blasenentzündung nach corona impfung,
blasenentzühndung nach booster impfung,
blasenentzündung nach biontech,
blasenentzündung nach impfung,
blasenentzündung nach corona impfung biontech.

Anfang April 2022 wurden wieder weniger Suchwörter vorgeschlagen - passend zum Rückgang der Boosterimpfungen.

Welche Erklärungsmöglichkeiten gibt es für Blasenentzündungen nach COVID-Impfungen?

1. mRNA?
Könnte es sein, dass die spezifischen mRNA-Partikel über die Harnblase ausgeschwemmt werden, dabei die Schleimhäute reizen und womöglich dort eine Immunreaktion hervorrufen? Eine Suche im Internet ergibt bei Google eine automatische Anzeige von "Blasenentzündung Biontech", aber nicht "Blasenentzündung Moderna" (Stand 29.1.22). Auch bei den Fallberichten der Betroffenen in Internetforen über Blasenentzündungen nach COVID-Impfungen finden sich kaum Ergebnisse für Moderna, hingegen sehr zahlreiche für Comirnaty®. Daraus könnte man vermuten, dass es eher nicht an der mRNA von Biontech liegt. Allerdings wurde Comirnaty® in Deutschland auch viel häufiger verimpft als der Impfstoff von Moderna.

2. Nanopartikel?
Weder die Firma Biontech noch die Firma Merck als Zulieferer der Nanopartikel für Comirnaty® geben Informationen darüber heraus, ob ihnen Blasenentzündungen als Folge der Injektion von Comirnaty® bekannt sind.
Wenn es an den Nanopartikeln liegt, müssten Blasenentzündungen auch bei dem nanopartikelbasierten COVID-19-Impfstoff Novavax auftreten.

3. Weitere Inhaltsstoffe?
Vielleicht sind auch weitere Inhaltsstoffe von Comirnaty dafür verantwortlich, vgl. die Diskussion von vier Chemikern über den Grauton https://www.berliner-zeitung.de.

4. Immunologische Reaktion der Blasenschleimhaut auf irgendeinen Impfstoff-Bestandteil?
Vielleicht findet eine immunologische Kreuzreaktion im Blasenepithel oder eine immunologische Reaktion auf irgendeinen anderen Faktor statt. Beispielsweise eine HLA-gesteuerte Immunreaktion auf irgendein Antigen im Epithel von Blase und Urogenitalbereich, ausgelöst durch ein Merkmal der COVID-19-Infektion UND der COVID-19-Impfung, ähnlich wie bei der Narkolepsie bei der Schweinegrippe und der Schweinegrippenimpfung. Hinweise gibt es schon: Auch die COVID-19-Infektion scheint manchmal eine Zystitis auszulösen, vgl. https://biermann-medizin.de, https://www.ncbi.nlm.nih.gov. Die hier beobachteten Blasenentzündungen waren abakteriell, bei entsprechender Schädigung des Blasenepithels ist jedoch anzunehmen, dass sich auch bei ursprünglich abakterieller Zystitis Keime ansiedeln können. Vielleicht ist es das Spike-Protein, das bei der Konstruktion der mRNA-COVID-Impfstoffe im Fokus steht. Das Spike-Protein soll an die schützende Schicht des Blasenepithels binden und ist bei 25% der COVID-Patienten im Urin nachweisbar. Darüber hinaus scheint es mit dem Auftreten von Autoimmunität nach COVID-Infektionen assoziiert zu sein. Bei der oben beschriebenen Patientin flammten die Blasenbeschwerden bei Reduktion der immunsuppressiven Medikamente wie Kortison, Antimalariamittel und Azathioprin auf. Wenn es am Spike-Protein liegt, müssten Blasenentzündungen vorwiegend bei denjenigen Impfstoffen, die auf das Spike-Protein fokussieren, auftreten, also neben den mRNA-Impfstoffen auch bei dem von Novavax.

Die Frage wäre also, ob Blasenentzündungen auch nach Impfungen mit anderen COVID-19-Impfstoffen auftreten, oder nur nach mRNA-Impfstoffen, oder nur nach Comirnaty®, und durch welches Merkmal sie ausgelöst werden. Da von den vielen 100 Millionen Menschen, die bisher eine oder mehrere COVID-Impfungen erhielten, nur ein verschwindend kleiner Teil eine Blasenentzündung bekam, muss darüberhinaus eine Interaktion mit Personfaktoren vorliegen, um das Auftreten zu erklären.

Die Erklärungsmöglichkeit der Blasenentzündung als Infektions- ODER Impffolge könnte auch die übrigen, oben geschilderten Symptome in ein anderes Licht rücken. Alle genannten, als Lupus oder Sjögren eingeordneten Beschwerden können auch bei COVID-19-Infektionen auftreten, von den Aphten im Mund über die Blutzuckerprobleme bis zur Trockenheit. Deswegen könnte es auch sein, dass die Comirnaty®-Impfung bei besonders disponierten Personen sozusagen in einer Art "Mimikry" Aspekte der COVID-19-Infektion nachbildet, in Analogie wie bei der Schweinegrippe. Für diese Hypothese spräche, dass bei der Patientin kein dauerhaft verstärktes Schmetterlingserythem vorlag, das in den letzten drei Jahren bei einer verstärkten Lupusaktivität typischerweise vorhanden war. Die Warze mit ihrer "Anzeigerfunktion" könnte einfach eine Reaktion auf das durcheinandergebrachte Immunsystem gewesen sein.

Im Aufklärungsbogen über COVID-19-mRNA-Impfungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wird zwar auf Durchfall als sehr häufige (> 10%) und Erbrechen als häufige (zwischen 1 und 10%) Nebenwirkung von mRNA-Impfungen hingewiesen, Blasenentzündungen werden aber bisher nicht erwähnt. Wäre es nicht sinnvoll, hier auch einen Hinweis auf viel Trinken am Impftag und dem Folgetag aufzunehmen? Aufklärungsbogen COVID-19-mRNA-Impfungen des RKI hier https://www.rki.de.


Meldeweg bei Impfkomplikationen:

Es erfolgte eine Meldung ans Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und ans örtliche Gesundheitsamt.

Meldebogen für Impfkomplikationen an das PEI https://www.akdae.de ODER https://www.pei.de.

Für Impfkomplikationen, die über das übliche Ausmaß von kurzfristigen Impfreaktionen hinausgehen, besteht außerdem nach §6 Abs. 1, Nr. 3 IfSG eine namentliche Meldepflicht an das örtliche Gesundheitsamt. Meldebogen hier https://www.gesundheitsamt-dadi.de.


Hinweise:

Die Rheumapraxis Heidelberg, Priv.-Doz. Dr. Bernhard Heilig et. al., bietet schon seit dem Jahreswechsel 2021/22 Spezialsprechstunden für Patienten mit Post-Anti-COVID-Impfung-Syndrom an, vgl. https://www.rheumapraxis-heidelberg.de.

Uniklinik Marburg, Kardiologie: Ambulanz für Patienten mit Symptomen nach COVID-Impfungen
Spezifisch kommt es in Einzelfällen zu ähnlichen Symptomen nach einer Corona-Impfung. Hierfür wurde eine Spezialambulanz eingerichtet, die Sie per Mail erreichen können unter: post-covid-impfung.mr@uk-gm.de. https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_pne/50601.html

Gründungsinitiative einer Selbsthilfegruppe "Einschränkungen durch die Covid-Pandemie für Menschen, die keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen oder sich nicht impfen lassen können" (Darmstadt)
Aufgrund der Coronasituation hat sich eine neue Gruppe von Patienten gebildet, die besonders aufpassen müssen. Nicht alle können ausreichend Antikörper durch die Covidimpfung bilden oder überhaupt geimpft werden. Dies stellt eine besondere Herausforderung im Umgang mit Alltagssituationen dar. Durch den Wegfall der Maskenpflicht an den meisten Orten sind diese Menschen besonders gefährdet. Sie sind auch stark ausgegrenzt, wenn es um die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen oder nur der Deckung ihres täglichen Bedarfs im Einzelhandel geht, von Restaurantbesuchen ganz zu schweigen. Die Initiatorin würde gerne andere Betroffene zwecks Austausch treffen, denn gemeinsam fühlt man sich evtl. nicht ganz so alleine. Dies wäre im Rahmen von Treffen im Freien mit FFP2 Masken im Sommer oder bei schlechtem Wetter evtl. virtuell möglich.
Kontakt: Selbsthilfebüro Darmstadt, Christiane Schär, Rheinstraße 67, 64295 Darmstadt, Tel: 06151/8506580

MDR, 19.10.22, Exakt - Die Story: Post-Vac-Syndrom - Krank nach Corona-Impfung. Film von Knud Vetten https://www.mdr.de

ARD, 17.10.22, Hirschhausen und Long Covid: Die Pandemie der Unbehandelten
Die Sendung geht auch auf das Post-Vakzin-Syndrom ein, das Long Covid sehr ähnelt. https://www.daserste.de

Schwerkrank nach Corona-Impfung
Als sich Selin Islami aus Solingen gegen Corona impfen lässt, fühlt sie sich kerngesund. Heute sitzt sie im Rollstuhl. Nun wird überprüft, ob sie durch die Impfungen erkrankt ist. https://www1.wdr.de

Bittel TV: Beitrag über COVID-Geimpfte mit Post-Vac-Syndrom:
eine Betroffene (Manuela Bock) mit multiplen Autoimmunerkrankungen nach Biontech-Impfung,
eine Betroffene, die nach der COVID-Impfung mit Novavax nicht mehr laufen kann, bettlägerig ist und Pflegestufe 2 hat.

RBB, 22.12.22 Post-Vac und allein gelassen - wenn eine Schutzimpfung alles verändert (Manuela Bock)

Langer Weg: Entschädigung nach Corona-Schutzimpfung
Impfschäden nach einer Corona-Impfung sind selten, aber es gibt sie. Wir haben Menschen getroffen, die wahrscheinlich einen Impfschaden erlitten haben. Der Weg zur Anerkennung und einer Entschädigung ist nicht leicht. MDR-Fernsehbericht

WDR, 11.12.22 Corona: Große Hürden bei Anerkennung von Impfschäden https://www1.wdr.de

Versorgung bei Impfschaden beantragen:
Die Zuständigkeit obliegt dem Bundesland, in welchem die Schutzimpfung bzw. die spezifische Prophylaxe durchgeführt wurde. In Hessen erfolgt die Antragsbearbeitung im Hessischen Amt für Versorgung und Soziales in Fulda. https://verwaltungsportal.hessen.de

Kommentar zu den Fernsehsendungen mit Fallberichten von Autoimmunerkrankungen nach COVID-Impfungen: Das Problem der fehlenden systematischen Abklärung von Beschwerden, der Überpsychologisierung und der psychosomatischen Fehldiagnosen ist Autoimmunpatienten mit multipler Sklerose, Morbus Crohn oder Lupus seit vielen Jahrzehnten in Deutschland und auf der ganzen Welt gut bekannt. Psychosomatische Diagnosen sind jedoch keine Ausschlussdiagnosen, sonderen werden nach vereinbarten wissenschaftlichen Kriterien gestellt. Das Wissen über die Diagnostik von Autoimmunerkrankungen ist bei Ärzten auch in Deutschland immer noch erschreckend gering. Auch das Paul-Ehrlich-Institut hätte schon längst auf das Neuauftreten von Autoimmunerkrankungen nach COVID-Impfungen bzw. die Auslösung von Schüben bei bestehenden Autoimmunkrankheiten hinweisen müssen. Diese Informationen müssen auch Eingang in die Beipackzettel der COVID-Impfstoffe finden.



Hinweis: Viele Lupus- und Autoimmunpatienten haben Anti-COVID-Impfungen gut vertragen. Manche nicht. Wer sich als Lupus- oder Sjögren-Patient/in nach Impfungen mit Anti-COVID-Impfstoffen auf längere Zeit merkwürdig "zerschossen" fühlt oder Schubsymptomatiken entwickelt, sollte womöglich von einer weiteren Impfung mit Anti-COVID-Impfstoffen absehen und sich weiterhin durch Verhaltensmaßnahmen wie Abstandhalten und Tragen von FFP-2-Masken gut schützen!




(Diese Seite wurde am 21.3.2024 aktualisiert.)


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